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Schöne, neue Welt! – Schöne, neue Welt?

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Das Internet ist aus unserem Leben nicht mehr wegzudenken.
Lob und Kritik, Bedenken, Dramatisierungen, Verharmlosungen, Vor- und Nachteile werden z.T. heftig diskutiert. Oft sind es nur subjektive Eindrücke, die die Diskussionen bestimmen, selten sind die Hintergründe dessen, was uns auf der Oberfläche des Internets begegnet, bewusst.

Nicht nur in der Schule wird leidenschaftlich darum gerungen, welcher Umgang mit dem Angebot des Internets gepflegt werden soll. Kinder und Jugendliche, die ihre Lehrer und Eltern in den Tiefen des Internets längst hinter sich gelassen haben, verbringen viele Stunden am Tag in virtuellen Räumen, Eltern sind angesichts der Vehemenz, mit der die Kinder ihr "Recht aufs Internet" einfordern, hilflos, und die Lehrer diskutieren z.T. sehr kontrovers über Chancen, Risiken und Nebenwirkungen des Internets bei der Jugend. Aber nicht nur die Schule sondern die ganze Gesellschaft ist von der neuen digitalen Technik des Internets herausgefordert. Das Internet betrifft alle auf allen Ebenen, der individuellen, der familiären, der beruflichen, der gesellschaftlichen, der politischen, der globalen. Die damit verbundene Fragmentierung der Gesellschaft und des "Common Sense" spaltet, emotionalisiert, polarisiert und radikalisiert Einzelne und Gruppen. Aufklärung tut Not und trägt zur Versachlichung der oft sehr emotional geführten Diskussion bei.

Bevor man jedoch Lösungsvorschläge macht, sollte man eine Sache gründlich analysieren. Es gilt das Motto: Diagnose vor Therapie oder Bewusstwerdung der Problemstellung vor Lösungsversuchen.

Der Vortrag thematisiert grundlegende ethische Fragen, die sich beispielsweise im Zusammenhang mit den sozialen Netzwerken stellen. Er blickt hinter die Kulissen und erläutert die psychologischen Mechanismen von social media. Pioniere aus dem Silicon Valley werden zitiert. Sie geben Einblick in ihre Erfahrungen mit Google, Facebook, Twitter, Pinterest, YouTube, TikTok und v.a. und erläutern, welche Erkenntnisse sie bei ihrer Entwicklungsarbeit gewonnen haben. Im Zusammenhang mit dem Phänomen der Fake News stellt beispielsweise Tristan Harris, der "das Gewissen des Silicon Valley" genannt wird, die existentielle Frage, was geschieht, wenn sich eine Gesellschaft nicht mehr auf das verständigen kann, was "wahr" ist. Anhand vieler konkreter Beispiele wird unterhaltsam und eindrücklich dargestellt, welche Segnungen und welche Kehrseite dieser Segnungen uns das Internet beschert hat und wie wir damit umgehen können.

Im Anschluss des Vortrags gibt es jede Menge Diskussionsbedarf, dem man Raum und Zeit gewähren sollte.